Glutenfrei in den Urlaub

GLUTENFREI IN DEN URLAUB

ZÖLIAKIE MACHT KEINE FERIEN

Die Urlaubszeit steht kurz bevor und wenn die Zöliakie an Bord ist, bedarf es der ein oder anderen Planung im Vorfeld. Ich habe in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass es einfach so viel entspannter ist in den Urlaub zu fahren, wenn man vorher ein paar Sachen bedenkt und die ein oder andere Sache mit in den Koffer packt.

Jede*r wird mit der Zeit eine eigene Packroutine bekommen und legt vielleicht an der ein- oder anderen Stelle Wert auf etwas ganz Bestimmtes, auf dass im Urlaub nicht verzichtet werden kann. Für uns haben sich in den letzten Jahren ein paar Dinge herauskristallisiert, die ich euch gerne zeigen möchte.

VORBEREITUNG

Wir sind große Fans von Ferienwohnungen. In den letzten Jahren hat sich das einfach als super unkompliziert herausgestellt. Auch wenn es sicherlich manchmal schön wäre, den ganzen Tag über versorgt zu werden, genießen wir die „Freiheiten“ der eigenen vier Wände und haben so keine große Sorge bzgl. Essen & Kontamination. Eine erste Erfahrung vor einigen Jahren in einer Airbnb Wohnung in Budapest war allerdings, dass wir keine sauberen Lappen, Schwämme und Tücher in der gebuchten Unterkunft finden konnten…und das Geschirr war nur sehr unzureichend sauber. Da wir noch relativ neu im Leben mit Zöliakie waren, hatten wir auch nichts Entsprechendes dabei, um direkt spülen zu können. Seit diesem Zeitpunkt packen wir zuallererst ein paar frische Spülutensilien in unseren Urlaubskoffer.

LAPPEN UND SCHWÄMME SIND IMMER IM GEPÄCK

Seit einiger Zeit ist auch immer ein kleiner Topf oder eine kleine Pfanne mit an Bord. Entweder ein Topf, in dem wir auch braten können oder eine hohe Pfanne, in der wir auch einmal Nudeln kochen können. Die Betonung liegt wirklich auf klein, da wir auch im Urlaub den Mischhaushalt aufrechterhalten und damit nur für eine Person sicher glutenfrei kochen müssen. Klein auch, da wir unser Urlaubsgepäck nicht groß belasten möchten und diese kleine Pfanne oder der kleine Topf wirklich nicht groß ins Gewicht fallen. Wichtig ist nur, dass ihr ein Kochgerät wählt, das für alle Herdarten geeignet ist. Im vergangenen Jahr standen wir nämlich in einer mega tollen und super neu ausgestatteten Wohnung am Comer See, deren Herd ein Induktionsfeld besaß…das konnte unser Topf nicht. Beim ersten Einkauf haben wir uns dann ein schönes neues Exemplar gekauft, das ab sofort alles kann und zu unserer neuen Urlaubsbegleitung geworden ist.

MINI PFANNE ODER MINI TOPF

Ein treuer Begleiter ist auch unser Mixer-Set. Gar nicht teuer, nur für unsere Urlaube gedacht und ein wahrer Allrounder in der Ferienküche. Praktisch zum Zerkleinern von Zwiebeln, Gemüse etc. und damit eine tolle Zeitersparnis. Kontaminationsfrei beim Zubereiten von Pfannkuchenteig und Pürieren von Suppen oder ähnlichem. Dieses Set möchte ich inzwischen nicht mehr missen.

MIXER SET

Auch ein treuer Begleiter ist unser Mini-Kontaktgrill. Er misst gerade einmal 25 cm und ist perfekt zum Aufbacken von 2 Brötchen. Diese legen wir einfach auf die Fläche und schließen den Deckel nur leicht. So zerquetschen die Leckereien nicht und werden trotzdem schön kross und appetitlich. Aber auch für Sandwiches und ein leckeres Focaccia für unterwegs einfach super. Wir haben auch schnell schon einmal frisches Gemüse darauf gegrillt und auch kleine Hackbällchen haben schon ihren Platz auf dem Kontaktgrill gefunden. Für uns eine tolle Alternative zum Toaster und zu Toasbags.

MINI KONTAKTGRILL

Schon für den Proviant auf der Anreise haben wir immer pro Person eine Lunchbox an Bord. So greift jede*r entspannt nach dem eigenen Proviant, da auch hier teilweise glutenhaltige Speisen dabei sind und so Kontamination keine Rolle spielt. Unsere Boxen nutzen wir auch im Laufe des Urlaubs bei Ausflügen und Tagestouren. Im Vorfeld kann sich dann einfach jedes Familienmitglied die Box nach eigenen Vorstellungen packen (seien wir ehrlich…das mache eigentlich fast immer ich…)!

LUNCHBOXEN

Weil wir gerade beim Thema Fahrt in den Urlaub waren. Wir nehmen nie zu viele Lebensmittel in den Urlaub mit. Wichtig ist uns, dass ausreichend Proviant für die Fahrt vorhanden ist und wir den ersten Tag vor Ort gut versorgt sind, ohne dass wir direkt nach der Ankunft einkaufen gehen müssen. Wir möchten entspannt ankommen und haben daher immer etwas für ein erstes Frühstück und Mittagessen mit im Gepäck. Konkret bedeutet das, dass wir Brot, Aufstrich, Cracker, Nudeln und Pesto für den ersten Tag im Urlaubsdomizil einpacken. Im Vorfeld erkundigen wir uns schon nach Einkaufsmöglichkeiten vor Ort und wissen dann, welchen Ort wir ansteuern müssen, um uns gut glutenfrei zu versorgen. In den ersten Jahren hatten wir immer wesentlich mehr Lebensmittel im Gepäck. Mit der Zeit haben wir allerdings festgestellt, dass diese auch bei der Rückfahrt wieder im Auto waren, da wir vor Ort einfach genossen haben, das einheimische glutenfreie Sortiment zu testen. Daher wird inzwischen schon wesentlich weniger Essen mitgenommen.

PROVIANT

Sollten wir doch einmal in ein Hotel gehen und vor Ort keine Küche zur Verfügung haben, nehmen wir neben Lunchboxen, Spülutensilien und unserem Mini-Kontaktgrill auch Mehrweg-Geschirr, Plastikbesteck Plastik-Becher und kleine Plastik-Schüsselchen mit. Das alles wiegt nicht viel, erleichtert es uns aber sehr, uns im Hotelzimmer gut versorgen und Leckereien aus dem Supermarkt genießen zu können. So hat es schon oft gemischte Salate mit Sandwiches, Cracker und Brote mit Aufstrichen, Reissalate aus Instant-Reis mit frischem Gemüse und Kichererbsen etc. gegeben. Sehr praktisch und lecker und das alles ohne Küche.

MEHRWEG-PLASTIKGESCHIRR

Je nachdem in welches Land es geht bietet es sich an, die „verbotenen Zutaten“ und die Bitte an den Koch in der Landessprache mitzunehmen. Ihr könnt euch die Unterlagen im Vorfeld aus dem Internet herunterladen und ausdrucken. So seid ihr im Urlaub bestens vorbereitet, könnt die Verpackungen der Lebensmittel im Supermarkt in Ruhe studieren und im Restaurant auf die glutenfreien Bedürfnisse hinweisen.

VERBOTENE ZUTATEN UND BITTE AN DEN KOCH

Wie gesagt: Mit der Zeit findet jede*r seine eigene Reisroutine. Die einen verzichten gerne auf ein Pfanne, möchten dafür aber unbedingt Schneidebrettchen mitnehmen, auf die wir zum Beispiel im Urlaub verzichten, da wir auf Tellern schneiden. Andere gehen nicht ohne Toastbags, brauchen dafür aber keinen Kontaktgrill. Wiederum andere reisen nicht ohne ihren Thermomix in den Urlaub.

Mir ist ganz wichtig zu sagen – alles darf und nichts muss. Ihr sollt euch in eurem Urlaub wohl und sicher fühlen. Welche Utensilien ihr dafür braucht, bleibt ganz alleine euch überlassen. Hauptsache ist, dass ihr einen schönen und entspannten Urlaub auch mit der Zöliakie an Bord verbringt.

In diesem Sinne…lasst es euch gut gehen!